Die Umgebungslärmrichtlinie der Europäischen Union (EU) verpflichtet die Kommunen zur Erstellung eines Lärmaktionsplans zur Minderung der Belastung der Bürger durch Lärm. Aachen hat diesen Plan erstmals 2013 erstellt. Nun wird der Lärmaktionsplan zum vierten Mal fortgeschrieben. Der Entwurf des Lärmaktionsplans ist nun veröffentlicht. Im Zuge der Veröffentlichung des Entwurfs wird eine Bürgerbeteiligung durchgeführt. Hierbei kann jeder Bürger der Stadt Aachen seine Anliegen in Bezug auf den Umgebungslärm einbringen.
Die Situation rund um die Luisenhöfe
Die Hauptimissionsquellen im Bereich der Luisenhöfe ist zum einen der viel befahrene Boxgraben und die Bahnstrecke zwischen Hauptbahnhof und dem Bahnhof Schanz. Bei Letzterer sind es vor allem die nächtlichen Güterzüge, die je nach Windrichtung einen erheblichen Lärmeintrag produzieren.
Der Blockinnenbereich ist im Gegensatz zum lauten Boxgraben eine Oase der Ruhe. Genau solche Orte sollen mit dem Lärmaktionsplan als Orte der Erholung vom Lärmstress der Umgebung gestärkt werden. Eigentlich sollen für alle Bürger solch ruhige Bereiche in erreichbarer Nähe geschaffen werden.
Was bedeutet dies für die Luisenhöfe?
Durch den Bau der Luisenhöfe wird massiv in den ruhigen Innenbereich eingegriffen. Nicht nur die Baustelle wird erheblichen Lärm verursachen, sondern auch die spätere Nutzung.
Wie sich die Zunahme des Lärms im Blockinnern durch Nutzung der Bewohner entwickelt, ist natürlich vom individuellen Verhalten abhängig. Nach aktueller Planung ist aber jetzt schon deutlich, dass der angeblich autofreie Innenblock nicht autofrei sein wird. Die geplante Tiefgarage soll zum Boxpark offen gestaltet werden. Dies ist durch Höhensprung im Gelände möglich. Die Tiefgarage wird auf einem Niveau mit dem Boxpark liegen. Fahrzeuggeräusche, Abgase und auch Lichtimmissionen können so ungehindert in den Boxpark dringen. Hiermit haben dann nicht nur die menschlichen Anwohner zu kämpfen, sondern auch die tierischen Bewohner des Blocks. Dies wird wiederum zu einer Reduzierung der Artenvielfalt führen. Und dies ist ebenso ein Verlust eines Erholungsraums – denn Vogelgezwitscher wird ganz im Gegenteil zu Verkehrslärm als sehr erholend empfunden.
Verlust an Lebensqualität durch die Luisenhöfe
Als Initiative haben wir uns nie vollkommen ablehnend gegenüber dem Projekt aufgestellt. Wir wollten aber immer die bestehenden Qualitäten stärken und in Einklang mit der Bebauung bringen. Dies widerspricht zwar den kurzfristigen Gewinninteressen der Investoren. Aber es drängt bei immer mehr Themen der Gesundheit im städtischen Umfeld (Hitzesommer – auch ein Thema auf die bisherige Planung keine richtigen Antworten liefert) die Frage auf, ob die Interessen der Investoren oder die der Anwohner höher bewertet werden.
Eingaben zum Lärmaktionsplan
Eine Eingabe zum Lärmaktionsplan muss weder fachlich noch sachlich tiefgehend begründet sein. Es kann alles eingereicht werden, was in Sachen Umgebungslärm wichtig erscheint.
In diesem Beitrag sind die konkreten Auswirkungen für die Luisenhöfen benannt. Eingaben können selbstverständlich für das gesamte Stadtgebiet gemacht werden.
Eine Antwort auf „Eilt! – Lärmaktionsplan – nur noch bis zum 03.06.24 Eingaben möglich“
Ich wäre dafür, dass auch auf dem Boxgraben Tempo 30 durchgesetzt würde, um eine Geräuschreduzierung zu erreichen und die Unfallgefahr von Radunfällen zu mindern.
Das Tempolimit sollte auch von Radfahrern eingehalten werden und durch einen “ Blitzkasten “ kontrolliert werden.