Am 13.01.2022 hatten wir nach mehreren Anfragen ein Gespräch mit einem Vertreter der Investoren. Hierzu haben wir ein
Protokoll gefertigt, damit auch die Anwohnerschaft vom aktuellen Stand des Projekts erfährt. Leider ist ein Plan vom aktuellen Stand der Planung nur gezeigt und nicht übergeben worden. Deshalb ist der Stand von uns in Form eines
Protokolls beschrieben worden, welches
hier aufrufbar ist. Fünf Punkte möchten wir hier kurz explizit herausheben:
Wettbewerb Bunker
Aktuell läuft ein Wettbewerb zum Umbau des Bunkers in der Südstrasse. Als BI sind wir als
Berater ohne Stimmrecht in der Jury vertreten. Der Bunker soll nicht mehr zu Wohnraum umgebaut werden. Es soll, wie
bereits berichtet, Raum Büros geschaffen werden. Eine Erweiterung um 800 m² ist vorgesehen. Diese Aufstockung kann
nicht unterhalb und mit der Politik abgesprochenen Einhaltung der Traufkanten realisiert werden. Wie sich dies in den Entwürfen darstellt – wir sind gespannt.
Start Offenlegung Bebauungsplan
Die Offenlegung und damit auch die
vorgeschriebene Bürgerbeteiligung soll laut Aussage des Vertreters der Investoren im Sommer starten. Das den dort
eingereichten Eingaben der
vorläufigen Bürgerbeteiligung aus Sicht der BI zur Genüge Rechnung getragen worden ist, konnten wir dem präsentierten Plan
nicht entnehmen. Es gilt also bei nun folgenden Bürgerbeteiligung nochmals den Eingaben Nachdruck zu verleihen.
Mobilitätskonzept | Erweiterung Parkhaus
Es ist geplant deutlich
weniger Stellplätze gegenüber der in der Stellplatzsatzung
geforderten Anzahl an Stellplätzen zu realisieren. Weiterhin ist zugesagt worden, dass das Parkhaus nicht erweitert wird. Um die ‚fehlenden‘ Stellplätze zu kompensieren, muss ein Mobilitätskonzept erstellt werden (
siehe Protokoll). Grundsätzlich begrüßen wir diese Entwicklung, sind aber weiterhin der Auffassung, dass man bei dieser Lage ein wirklich komplett autofreies Quartier entwickeln kann. Die Minderung der Stellplätze hat aber noch einen positiven Nebeneffekt, der im nächsten Absatz erläutert wird.
Wohnungsmix
Es hat eine Erhöhung des Anteils der geförderten Wohnungen von 30% auf 35% stattgefunden. Dies muss eigentlich
noch mehr werden. Interessant war allerdings die Aussage über den Zusammenhang von Stellplätzen und dem Anteil an teureren Wohnungen. Es sollen nun mehr Mietwohnungen im mittleren Segment gebaut werden, da teure Wohnungen ohne Stellplatz nicht zu verkaufen sein. So scheint ein Mobilitätskonzept mit deutlich reduzierten Stellplätzen nicht nur gut fürs Klima und den Verkehr zu sein, sondern auch direkten Einfluss darauf zu haben, dass die richtigen Wohnungen gebaut werden – nämlich keine Luxuswohnungen. Teure Wohnungen sind anscheinend ohne Stellplatz nicht zu verkaufen oder zu vermieten. Konkret auf zukünftige Mietpreise wollte sich der Vertreter der Investoren aber nicht festlegen lassen.
Nachhaltigkeit
Bisher sind keinerlei Standards für eine
nachhaltige Bauweise angedacht – weder für den Bunker noch für das
Gesamtprojekt. Es gibt keinerlei Überlegungen zu einer Holzbau- oder kreislaufgerechten Bauweise noch zum Einsatz von Recyclingbaustoffen. Dabei macht der
Handlungsbereich Gebäude 40% der CO2 Emissionen und 50% des Abfallaufkommens aus. Die Stadt Aachen hat die
cicular cities declaration feierlich unterschrieben. Der
Klimaentscheid Aachen geht in die entscheidende Phase. Hierbei spielen die CO2 Emissionen aus dem Handlungsfeld Gebäude eine
entscheidende Rolle. Auch das Thema
Schwammstadt spielt bisher keine Rolle. Dabei besitzt die Landmarken AG eine
eigene Gesselschaft (Moringa) zur Umsetzung einer klimafreundlichen und nachhatigen Bauweise. Auf der Seite von
Moringa wird sogar auf die Forderungen der
architects 4 future verwiesen. Man fragt sich, warum die Investoren diese Chance nicht ergreifen. Bei diesem Projekt könnte die Stadt Aachen einen ersten großen Piloten starten. Über den sog. städtebaulichen Vertrag oder im Bebauungsplan können genau solche Anforderungen festgelegt werden. In einem Vorhaben bezogenen Bebauungsplanverfahren, wie es hier eines ist, bestimmt die Stadt die Spielregeln. Man muss sich nur trauen diese Vorgaben und Auflagen festzuschreiben.
2 Antworten auf „Gespräch mit Investoren“
Liebe Bürgerinitiative. Vielen Dank für den gemeinsamen Austausch. Mich würde es freuen, wenn kritische Fragen im direkten Gespräch geäußert werden und nicht erst im Protokoll als nachträgliche Anmerkung erscheinen. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die weitere Zusammenarbeit. Viele Grüße, Sebastiaan Gerards
Sehr geehrte Herr Geraards,
die Anmerkungen sind erläutender Art. Die Punkte sind im gemeinsamen Gespräch angesprochen worden. Die BI Luisenhöfe