Am letzten Samstag ist der Boxpark nochmals in der AN / AZ thematisiert worden. Boxpark soll zum Vorzeigeprojekt für „urbane Wildnis“ werden, so titelt die AZ / AN. Dies ist genau in unserem Sinne. Die urbane Wildnis hat sich auch schon in anderen Städten etabliert. Warum also nicht auch in Aachen. Zunächst ist, wie die AZ / AN berichtet, die Vorlage der Verwaltung nun im Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss, vertagt worden.
Boxpark soll verpachtet werden
Am heutigen Dienstag den 05.04.2022 sollte im Liegenschaftsausschuss darüber entschieden werden, ob der Boxpark an die Investoren verpachtet werden soll. Als BI fragen wir uns natürlich, warum haben wir dafür gekämpft, dass der Boxpark nicht bebaut wird und so verwildert bleiben soll, wenn er jetzt an die Investoren verpachtet wird. Irgendwie beschleicht uns hier das Gefühl, dass hier der Bock zum Gärtner gemacht werden soll. Dabei sollen doch in den Luisenhöfen in Zukunft Grünstadtmenschen wohnen und arbeiten (website der Investoren).
Nun wird dieser Tagesordnungspunkt vertagt, um Möglichkeiten zu eröffnen eine nachhaltige Gestaltung des Boxparks in die Wege zu leiten. Die Programmierung des Boxparks soll hierbei Themen wie ein Rückzugsort für die Insekten- und Tierwelt, den Schwammstadtgedanken, Kaltluftspender bei Hitzeereignissen und mehr berücksichtigen. Auch die Aachener Nachrichten berichten in ihrer heutigen Ausgabe hierüber. Alle vorgenannten Themen werden für die Stadt immer wichtiger im Rahmen der Klimafolgenanpassung bzw. Klimaresilienz. Und dies darf sich nicht auf den Boxpark beschränken, sondern muss das Gebiet der ganzen Luisenhöfe und die gesamte Stadt umfassen.
Erwerb des Boxparks
Als Verein Ökologische Vielfalt Aachen (OeViAc e.V.) hatten wir im Januar eine Anfrage zum Erwerb des Boxparks an die Stadt gestellt. Dies ist von der Stadt in einem Antwortschreiben vom 09.02.2022 abgelehnt worden. Ich den Pachtvertrag solle aber aufgenommen werden, dass wir den Boxpark von den Investoren mieten könnten. Es gab aber so gut wie keine Angaben dazu, welche Bedingungen die Investoren zum Erhalt des Boxparks erfüllen müssen. Nun sollte am heutigen Dienstag im nichtöffentlichen Teil der Ausschusssitzung darüber entschieden werden, ob der Boxpark an die Luisenhöfe GmbH verpachtet wird. Zum wiederholten Mal soll über Belange zu den Luisenhöfen im nichtöffentlichem Teil eines Ausschusses entschieden werden, welche von hohem öffentlichen Interesse sind. Deshalb haben wir im Vorfeld folgende Stellungnahme verfasst, welche an die Verwaltung und alle demokratischen Parteien im Rat versendet haben.
Folgende Vereine und Initiativen unterstützen die Stellungnahme
Stellungnahme OeViAc e.V.
Uns beunruhigt die Absicht der Stadt Aachen, die im städtischen Besitz befindliche unbebaute Fläche – den ‚Boxpark‘ – an die Investoren zu verpachten, außerordentlich. Unser Verein zielt auf die Erhaltung der Biodiversität und Erhaltung der Lebensräume von Flora und Fauna ab. Diese Ziele sehen wir für den Boxpark bei der geplanten Vorgehensweise mehr als gefährdet.
„Boxpark soll verpachtet werden“ weiterlesenWie geht es weiter?
Die Aachener Nachrichten | Zeitung berichten über die Luisenhöfe und haben die BI zum weiteren Fortgang des Projekts interviewt. Vertreter der BI haben zu den bisher nicht bekannten Informationen Stellung bezogen. Es haben sich einige Dinge zum Vorteil entwickelt, aber es bleiben auch weiterhin viele Fragen offen.
Stellplätze | Mobilität
Es scheint endlich angekommen zu sein, dass das Projekt der Luisenhöfe mit seiner zentralen Lage die Chance bietet, die innerstädtische Mobilität neu zu denken. Nicht zusätzliche Stellplätze – gleich mehr Autos in der Stadt – helfen bei der Mobilitätswende, sondern neue Mobilitätskonzepte. Die Lage zwischen zwei Bahnhöfen, einer guten Busanbindung sowie die gute Erreichbarkeit der Innenstadt und anderer zentralen Einrichtungen zu Fuß und mit dem Rad legt einen Verzicht auf das Auto absolut nahe. Dies „Wie geht es weiter?“ weiterlesen
Klimaentscheid Aachen
Als BI unterstützen wir den Klimaentscheid Aachen. Die Initiative des Klimaentscheids setzt sich für ein klimaneutrales Aachen bis zum Jahr 2030 ein. Um dieses Ziel zu erreichen fordert der Klimaentscheid die Erstellung eines Klimaplans, d.h. die Erstellung eines Fahrplans hinterlegt mit konkreten Maßnahmen, wie dieses Ziel zu erreichen ist.
Einwohner:innenantrag
Damit sich der Rat der Stadt mit dieser Forderung beschäftigen muss, wird ein Einwohner:innenantrag angestrebt. Um diesen Antrag einreichen zu können, müssen 8000 Unterschriften vorliegen. Um weitere Unterschriften zu sammeln, gibt nun – neben den Listen die in vielen Geschäften ausliegen – die Möglichkeit eine Unterschriftenliste per Post anzufordern und wieder zurück zu senden (https://innn.it/KlimaentscheidAachen – portofrei). So kann man mit Familien- und Freundeskreis oder auch auf der Arbeit Unterschriften sammeln. Wichtig ist aber, dass die Unterschreibenden in Aachen wohnen.
Das Bauen als CO2 Schleuder
Vielen Menschen ist bisher immer noch nicht bewusst, dass nicht nur durch den Verbrauch von Energie zum Heizen von Gebäuden viel CO2 emittiert wird. Auch die Herstellung von Baustoffen, deren Transport und Einbau auf der Baustelle sowie der Abriss verursacht sehr, sehr viel CO2 Emissionen – ganz zu schweigen von dem immensen Verbrauch von Ressourcen sowie dem riesigen Abfallaufkommen des Bausektors. In Zahlen bedeutet dies:
- ca. 38% der weltweiten CO2 Emissionen stammen aus Gebäudesektor (Erstellung und Betrieb)
- ca. 40% des Energieverbrauchs in Deutschland entfallen auf den Gebäudesektor
- ca. 53% des Abfallaufkommens in Deutschland entfallen auf den Gebäudesektor
- allein 7% der weltweiten CO2 Emissionen entstehen bei der Herstellung von Zement
Planungsausschuss die Zweite
Am Donnerstag den 10.06 sollte das Projekt im Planungsausschuss behandelt werden. Es ist kurzfristig wieder von der Tagesordnung genommen worden. Anscheinend bestand noch Beratungsbedarf in der Politik. Nun wird das Projekt im nichtöffentlichen Teil der Sitzung des Planungsausschusses am 26.08.2021 behandelt.
Gespräch mit den Investoren
Wir hatten die Investoren um ein Gespräch vor dem Planungsausschuss im Juni gebeten. Dies sollte ein konstruktives und vor allem transparentes Gespräch sein. Auf unsere Anfrage haben wir zunächst keine Antwort erhalten. Mit dreiwöchiger Verspätung kam dann die Antwort, dass man erst nach der nächsten Sitzung des Planungsausschusses (Ende August) mit uns reden möchte. Es sollen also zunächst Tatsachen geschaffen werden, bevor man sich mit der Anwohnerschaft unterhält – also das Gegenteil eines konstruktiven und transparenten Dialogs und somit wieder einmal eine verpasste Chance.
Was wissen wir
Wir sind gefragt worden, an der Wettbewerbsjury zu einem Wettbewerb für den Bunker teilzunehmen. Es soll nun dort auf eine Wohnnutzung – warum auch immer – verzichtet werden und die unteren (unbelichteten) Geschoße für eine Quartiersnutzung geöffnet werden. Eine Büronutzung soll als „Planungsausschuss die Zweite“ weiterlesen
Schwammstadt
Das Thema Schwammstadt anzusprechen, welches in der Projektentwicklung der Luisenhöfe noch gar keine Rolle spielt, fällt uns in diesen Tagen nicht leicht. Auf der anderen Seite ist aber auch genau jetzt der Zeitpunkt dafür. Bei der Frage wie man die Hochwasserkatastrophe hätte verhindern können, fällt neben vielen Ansätzen immer wieder die Aussage auf, dass wir aufhören müssen unsere Landschaft immer weiter zu versiegeln. Auch wenn die Täler der Ahr, Erft, Kyll etc. in ihren Oberläufen enge Täler sind, die solche Flutkatastrophen befördern – dem Wasser muss Raum zur Ausbreitung und zur Versickerung gegeben werden, um solche fürchterlichen Katastrophen zu verhindern oder zu mindestens abzumildern.
Versiegelungsgrad 50% +
Bei den Luisenhöfen sollen mehr als 50% des Projektgebietes versiegelt werden. Noch findet man einen sehr grünen Innenhof mit einem großen Anteil unversiegelter Fläche vor. Dies soll sich mit der z.Zt. geplanten Bebauung massiv ändern. Angesichts der Flutkatastrophe ist nicht nur in der Landschafts- sondern auch in der Stadtplanung ein massives Umdenken erforderlich. Wasser muss gespeichert werden und versickern können, um zu verhindern, dass es zu massiven Überflutungen kommt. Allen hier im Viertel ist noch die Überflutung des unteren Boxgrabens am 29.04.2018 in Erinnerung. „Schwammstadt“ weiterlesen
Petition der A4F
Als BI Luisenhöfe stimmen wir mit den Statements der architects for future überein und unterstützen die eingereichte Petition im Bundestag. Es ist erstaunlich wie stark die übergeordneten Forderungen der A4F unseren konkreten Forderungen für das Projekt nahe kommen. Bei den Luisenhöfen könnte man die Forderungen der #Bauwende ganz konkret umsetzen oder wie jetzt gern gesagt wird – ein #Reallabor initiieren.
Wir müssen hier und jetzt starten die #Bauwende einzuleiten.
Damit sich der deutsche Bundestag bzw. der zuständige Ausschuß mit dern Petition der A4F befasst, muss ein Quorum von 50.000 Unterzeichnern erreicht werden. Die Frist zur Unterzeichnung läuft am 08.01.2021 ab. Unterzeichnen könnt Ihr hier:
Aktuelle Entwicklungen im August
Gleich voraus geschickt – zu den Luisenhöfen gibt von der Seite der Investoren und der Erstellung des Bebauungsplans nichts Neues bzw. uns ist hierzu nichts bekannt. Dennoch gibt es einige Entwicklungen, Termine und Ankündigungen die wir nicht vorenthalten wollen.
Veranstaltung zum Boxpark
Wir planen zusammen mit Recht auf Stadt und OeViAc im September eine Veranstaltung zum Boxpark. Nähere Informationen hierzu versenden wir noch.
Rundgang mit OB Kandidatatin Frau Keupen
Frau Keupen – die Oberbürgermeisterkandidatin der Grünen in Aachen – hatte uns als BI zu einem Gespräch eingeladen. Diesem Angebot sind wir gerne nachgekommen und haben einen Rundgang über das Gelände vorgeschlagen. Am 12.08.2020 sind gemeinsam durch Block gelaufen. Hierbei haben wir uns sehr gut austauschen können und nochmals unsere Standpunkte, insbesondere auch auf die geplante Dichte der Bebauung, darlegen können.
Wenn bei anderen OB Kandidat*innen Interesse an einem Gespräch oder auch an einer Führung besteht, stehen wir hierfür selbstverständlich zur Verfügung.
Integriertes Klimaschutzkonzept (IKSK)
Am kommenden Mittwoch den 26.08.2020 wird in der letzten Ratssitzung dieser Wahlperiode das IKSK verabschiedet. Der Runde Tisch Klimanotstand Aachen, den wir seit längerem angehören, hat dieses Konzept kommentiert. Grundsätzlich ist es ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber hiermit werden die selbstgesteckten Klimaschutzziele weiterhin verfehlt. Die „Aktuelle Entwicklungen im August“ weiterlesen
Vereinsgründung | Ratsanfrage | Frühjahrsputz
Gründung des Vereins OeViAc e.V.
Teilnehmer der BI Luisenhöfe haben den gemeinnützigen Verein Ökologische Vielfalt Aachen gegründet. Der Vereinszweck ist die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege insbesondere für das Areal der Luisenhöfe als Vorbild für eine grüne und nachhaltige Stadtentwicklung in Aachen und darüber hinaus.
Der Vereinszweck deckt sich mit den zentralen Forderungen der BI Luisenhöfe zu einer nachhaltigen Quartiersentwicklung und kann „Vereinsgründung | Ratsanfrage | Frühjahrsputz“ weiterlesen
Lärmaktionsplan Stadt Aachen
Bisher haben wir uns als Initiative nicht zum Thema Lärmbelastungen in der Stadt, insbesondere hier im Block, geäußert. Wir leben in einer dichtbesiedelten Stadt und hier sind Lärmimmisionen unvermeidlich. Dennoch grenzt das Planungsgebiet an eine der meist befahrenen Straßen Aachens und bringt dementsprechend ehebliche Lärmbelastungen vor allem für die Anwohner des Boxgrabens mit sich.
Laute Vorderseite – ruhige Rückseite
Diese Lärmbelastungen konnten bisher immer durch den ruhigen Innenblock kompensiert werden. Dies hat sehr viel mit den Abständen zu der „Lärmaktionsplan Stadt Aachen“ weiterlesen